
Heute ist internationaler Weltfrauentag. Überall auf der Welt demonstrieren Frauen für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung. Als Beraterin für Vermögensaufbau führe ich täglich Beratungsgespräche mit Frauen. Dabei stelle ich immer wieder fest, dass es in puncto Gleichberechtigung noch nicht wirklich rund läuft. Frauen verdienen in der Regel weniger als Männer im gleichen Job mit gleicher Position. Durch Schwangerschaft und Kindererziehung kommt es zu Verdienstausfällen und somit zu Lücken in der Altersvorsorge – das erlebe ich auch in meinem eigenen Freundes- und Bekanntenkreis. Insbesondere für alleinerziehende Frauen sind die Herausforderungen groß. Ihr habt es sicherlich schon oft gehört: Altersarmut ist weiblich. Deshalb kommen hier meine fünf Tipps für mehr finanzielle Unabhängigkeit:
1. Macht einen Finanzcheck
Seid euer eigener Finanzminister und versucht den Überblick über Einnahmen und Ausgaben zu behalten. Ich weiß, es klingt banal, aber nur so könnt ihr Sparpotentiale erkennen. Wichtig sind dabei nicht nur die fixen Kosten, wie Miete, Versicherungen oder Internet-Gebühren, sondern das, was ihr zwischendurch ausgebt. Ein Coffee to go, ein Smoothie, das frische Sandwich – ach komm, die paar Euro! Und schon bleibt am Ende des Monats nichts mehr zum Sparen übrig. Deshalb ist es sinnvoll, über einen längeren Zeitraum eine Einnahmen-Ausgaben-Liste zu erstellen, um teure Verhaltensmuster aufzudecken. Dafür bieten sich zum Beispiel kostenlose Apps an, mit denen ihr eure Finanzen verwalten könnt. Nutz gern auch die Möglichkeit, eure Ausgaben in der S-App nach bestimmten Kategorien zu sortieren für einen besseren Überblick.
2. Der gute alte Notgroschen
„Ein Unglück kommt selten allein.“ An diesem Zitat ist leider was dran. Richtig schmerzvoll wird es, wenn die Waschmaschine gerade parallel zur fälligen Nebenkostennachzahlung den Geist aufgibt. Für solche Fälle ist es gut, ein Finanzpolster zu haben. Die Höhe richtet sich dabei nach eurem eigenen Sicherheitsempfinden. Ich empfehle immer ungefähr drei Nettogehälter zu Seite zu legen.
3. Packt eure finanzielle Zukunft an
Altersarmut betrifft leider vor allem uns Frauen, da sie im Schnitt niedrigere Einkommen und Renten haben als Männer – aber länger leben. Deshalb sollten Frauen sich mit ihrer finanziellen Zukunft beschäftigen, um unabhängig zu sein. Dafür lohnt es sich, schon früh mit dem Sparen anzufangen. Schließlich lässt ein langer Anlagezeitraum auch vermeintlich kleine Beträge wachsen. In Zeiten niedriger Zinsen und dem Fehlen echter Alternativen solltet ihr euch für Aktien und Fonds öffnen. Wichtig ist dabei, nicht alles auf eine Karte zu setzen. Wie so häufig im Leben, kommt‘s auf die richtige Mischung an. So kann man mehr erreichen und setzt nicht alles auf eine Karte. Bei einem Fondssparplan legt man so nicht nur in ein Wertpapier an, sondern streut breiter. Schon ab 25 Euro monatlich könnt ihr loslegen.
4. Versucht stets unabhängig zu sein und führt euer eigenes Konto
Ich empfehle meinen Kundinnen, ihre Finanzen in die eigenen Hände zu nehmen. Gleiches gilt auch für das eigene Konto, um sich die eigene finanzielle Unabhängigkeit zu erhalten. Zusätzlich zum eigenen Konto macht es Sinn, in einer Beziehung ein Gemeinschaftskonto einzurichten – insbesondere, wenn man zusammenlebt und sich die Haushaltskosten teilt. Das Konto läuft dann auf den Namen zweier Kontoinhaber. Beide erhalten für dieses Konto eine Kontokarte und können damit alle geteilten Ausgaben erledigen.
5. Sprecht mit eurem Partner über Geld
Dass die gesetzliche Rente allein nicht mehr ausreichen wird, um den Lebensstandard im Alter zu halten, hören wir seit Jahren. Wenn dann noch hinzukommt, dass einer in der Partnerschaft der Familie zuliebe länger im Job pausiert oder nach der Babypause nur noch in Teilzeit arbeitet, ist es nur fair, wenn der andere die Lücke in der Altersvorsorge ausgleicht. Euer Partner könnte zum Beispiel monatliche Zahlungen in eine Riesterrente oder einen Sparplan für euch übernehmen, bis ihr beruflich wieder die Zügel in die Hand nehmt. Wie hoch die Beiträge ausfallen sollen? Da könntet ihr zur Orientierung die Höhe der Rentenbeiträge nehmen, die euch während der Auszeit entstehen. Und auch wenn‘s schwerfällt: Traut euch und sprecht Geldfragen in der Beziehung an. In der Liebe sollte Geld kein Tabu sein.
Wer einen Beratungstermin mit Ismete vereinbaren möchte, findet sie in unserem Beraterfinder.