In Gummistiefeln steht Holger Maciolek (66) in derschlammigen Wiese am Wasser und weist die Bauarbeiter ein. Der Gründer der Interessengemeinschaft Alte Süderelbe (IAS) istglücklich. Als die MOPO ihnvor sieben Monaten besuchte, war derneue Steg noch eine Vision. Jetzt kann der Bau endlich beginnen.
Die mehr als fünf Kilometer lange Alte Süderelbe ist der zweitgrößte See Hamburgs – nach der Alster. Zander, Hechte, Fisch- und Seeadler, Kormorane, Eisvögel und andere geschützte Arten sind hier zu Hause. Eine Idylle inmitten des Finkenwerder Industriegebiets, die Holger und seine Mitstreiter:innen mit der vor 16 Jahren gegründeten IAS erhalten wollen. Lange war es nicht möglich, die beiden Schwerpunkte der Arbeit zusammenzubringen. Auf der einen Seite gibt es das Grundstück der IAS, eine alte Obstwiese am Finkenwerder Süderdeich. Dort werden Besucher empfangen. Häufig sind es Schüler von der ersten bis zur neunten Klasse, die in der Natur etwas über Obstbau, Artenvielfalt und Nachhaltigkeit lernen.
Auf der anderen Seite hat die IAS ein Elektro-Boot, das über Solar betrieben wird. Bisher lag es an einer Pfer- deweide. Ein Notliegeplatz, da es nicht möglich war, an dem kleinen, maroden Steg des Grundstücks anzu- legen. Dabei ist das Boot wichtiger Bestandteil des Projekts. Damit schippert Holger Interessierte über die Alte Süderlebe. Auch Behörden- und Industrievertreter lädt er gerne ein, damit sie die einzigartige Natur kennenlernen.
„Wenn die Besucher auf der Wiese sind, wollen wir ihnen auch das Wasser zeigen. Bisher mussten sie sich immer für eines von Beiden entscheiden“, sagt Holger. Er ist dankbar, dass die Haspa den neuen Steg am Rande des Grundstücks finanziert und die Interessengemeinschaft auch sonst mit Rat unterstützt. Vier Wochen wird es dauern, bis der Steg fertig ist. Dann können die Besucher die gesamte Einzigartigkeit dieses Hamburger Fleckchens kennenlernen. Zu Land und zu Wasser.
Nachhaltig engagiert

14 Initiativen wurden im Rahmen der Mopo- und Haspa-Aktion „Die Bessermacher“ vorgestellt. Aber nicht nur das. Die Projekte bekommen auch finanzielle Hilfe und langfristige Unterstützung. Im „Bessermacher-Recall“ zeigen wir, wie es mit den Initiativen vorangegangen ist.
Von WIEBKE BROMBERG (Text) und FLORIAN QUANDT (Fotos)