Ein bisschen Wunder für alle

Die in über 923.000 Arbeitsstunden fantasievoll gestalteten Welten des Miniatur Wunderlandes laden wie kaum eine andere Touristenattraktion zum Träumen und Verweilen ein. Und Träumen darf keine Frage des Geldbeutels sein – finden Frederik und Gerrit. Mit ihrer kleinen Wunderwelt die echte Welt ein Stückchen besser machen zu können, ist seit jeher Wunsch und Ziel der Gründer zugleich und so laden sie seit 2015 jährlich auch all die Menschen zu sich ein, die sich einen Wunderlandbesuch sonst nicht leisten können. Der Satz „Ich kann es mir nicht leisten“ wird an der Kasse zum Freiticket für Jung und Alt in prekären Lebenssituationen. Indem die beiden in der Vorweihnachtszeit ebenfalls für Kitas aus der Umgebung traditionell ihre Tore kostenlos öffnen, bringen sie dazu auch jede Menge Kinderaugen zum Staunen. Für Viele ist es einer der wenigen Möglichkeiten, ihren Alltag für ein paar Minuten hinter sich zu lassen, abzuschalten und glücklich zu sein.
Wir haben fünf Fakten rund um die faszinierende Attraktion in der
Speicherstadt zusammengetragen:
1. Das MiWuLa mischt sich ein – auch für Haspakund*innen
Hyper-Hyper! Die MiWula-Gründer waren früher Disco-Betreiber und besaßen ein Techno Platten-LabelDie Zwillinge Frederik und Gerrit Braun, Gründer der mittlerweile 1.499 Quadratmeter
großen Miniaturwunderlands, betrieben in den 1990er Jahren das „Voilà“, eine der
angesagten Hamburger Discotheken. Zusätzlich übernahmen sie das Techno- und Trance-
Label EDM – bis sie sich einen lang gehegten Kindheitstraum erfüllten.
2. Ohne die Haspa würde es das MiWuLa nicht geben
Zwei Millionen Euro kalkulierten die Braun Brüder für ihren Traum, die größte
Modelleisenbahn der Welt in Hamburg zu bauen. Papa Braun riet damals von der Haspa ab:
„Geht doch zu einer richtigen Bank!“ Aber Frederik, der schon als Kind ein Mäusekonto bei
der Haspa hatte und gute Erfahrungen mit der Haspa als Firmenkunde gemacht hatte, rief
seinen Haspaberater an. „Wir konnten nicht mal einen richtigen Businessplan vorweisen –
aber nach kurzer Zeit hatten wir den Kredit“, erzählt der vierfache Vater im Podcast von
OMR-Gründer Philipp Westermeyer.
3. Wer im Miniaturwunderland wirbt, zahlt auch dafür
Die Braun-Brüder legen Wert darauf, dass ihr Mikrokosmos eine Traumwelt bleibt und
Besucher nicht durch zu viel Leuchtreklame gestört werden. Wer sich mit seinem Logo auf
einem der über 9.000 Miniaturfahrzeuge verewigen möchte, muss zahlen. Und das machen
viele Unternehmen richtig gern: So gibt es zum Beispiel die Jet-Tankstelle, die auf der
offiziellen Jet-Homepage unter allen Filialen gelistet wird. Auch die Lindt & Sprüngli
Schokoladenfabrik, die echte Schokolade auswirft, wurde mit Hilfe des Lindt-Unternehmens
detailgetreu nachgebaut.
4. Das MiWuLa wurde weltweit kopiert, aber keine der Kopien wurde je so erfolgreich
Seit Bestehen des MiWuLa gingen regelmäßig Anfragen für weltweite Kooperationen ein –
aber Frederik und Gerrit lehnten alles ab, sogar ein 100 Mio. Dollar-Angebot aus einem
arabischen Land. „Es hat uns einfach nicht interessiert, wir wollten hier unser Ding machen“,
berichtet Frederik. Dass die Kopien in London oder auch in New York zwar passabel, aber
längst nicht so gut laufen wie das Original, führt Freddy auf die eigene Verrücktheit zurück.
„Wir leben das hier rund um die Uhr und haben noch unendlich viele Ideen.”
5. Das MiWuLa mischt sich ein – auch für Haspakund*innen
Ob polarisierende Kampagne für den Tierschutz oder ein Erklär-Video für das Bilden einer
Rettungsgasse auf der Autobahn: Gerrit und Frederik nutzen die Popularität ihres
Universums, um in den sozialen Netzwerken Haltung zu zeigen und aufzuklären. Dazu zählt
auch das Enkeltrick-Video. Dieser ebenso liebevolle wie unterhaltsame kleine Film zeigt, wie
man sich gegen den Enkeltrick wehrt.

Titelfoto: Hamburg Mediaserver / Jan Traupe